erzbischöfliches ordinariat münchen,
dienstleistungs- und kompetenzzentrum
orientierungssystem
münchen 2017

sehet, so werdet ihr finden 

 

das gebäude von franz jaud aus dem jahr 1954 ist ein schwieriger rahmen, es atmete einen drückenden und abweisenden geist. das erzbischöfliche ordinariat münchen baut dieses haus zu einem dienstleistungs- und kompetenzzentrum um, in dem neben vielen anderen mitarbeitern auch der kardinal wirkt. 

 

das haus wird befüllt mit neuen dingen, die anders sein müssen. sie sind aus unserer zeit und haben neue funktionen, sie führen und leiten. es sind sparsame und einfache maßnahmen, fast nebensächliche zutaten. als sensible eingriffe ordnen sie sich in die architektur ein und können sich in ihr behaupten. 

 

in dem großen gebäudekomplex werden orte festgelegt, die für die wegeführung eine bedeutung haben, passagere räume, die farblich gestimmt werden und die unterbewusste orientierung unterstützen. jeder farbort wird in einem anderen ton mit einer hoch pigmentierten farbe gestrichen, die 27 unterschiedlichen klänge sind ableitungen der liturgischen farben lila, rot, blau, rosa, grün, schwarz und weiß. im jeweils gleichen farbton sind sowohl wände, als auch fensterrahmen und -bretter sowie heizkörper und sockelleisten lackiert. 

 

große beschriftete glasscheiben stellen die orientierung sicher. ihre kreisform löst sich von den horizontalen und vertikalen begrenzungen der wandflächen; sie sind rückseitig in der jeweiligen wandfarbe lackiert und erwecken so den eindruck, als sei die wand an dieser stelle poliert. die schrift ist in einem fluoreszierenden orange ausgeführt – die signaletische farbe ist ein kleines apercu, ein tribut an das jetzt. 

Projektdaten

auftraggeber: 

erzbischöfliches ordinariat münchen 

 

architekt: 

fink+jocher architekten 

 

kommunikationsdesign: 

büro uebele 

visuelle kommunikation 

 

mitarbeiter: 

caroiln himmel 

(projektleitung 2014–2017) 

katrin theile 

(projektleitung 2012–2014)  

andreas uebele 

 

produktgestaltung: 

zieglerbürg 

 

fotos: 

michael heinrich 

 

schrift: 

interstate black 

ff din (pfeile) 

 

bruttogeschossfläche: 

28 000 m² 

 

bausumme: 

36 mio eur