ekstatisch bürokratisch – karin sander: office works, konzeption, gestaltung, und satz, berlin, 2018

der titel hält, was er verspricht. sämtliche materialien dieser werkgruppe entstammen dem banalen büroalltag, landläufig als langweilig empfunden. die büroarbeiten der künstlerin sind sprichwörtlich zu lesen: gewöhnliche gegenstände wie büroklammern, papierschnipsel, haftetiketten und farbige klebepunkte. hefter, schere und uhu. daraus kann man etwas machen. zum beispiel 1537 skizzen in 26 jahren, die man auf 704 seiten chronologisch auflistet – einige davon im maßstab 1:1. damit die subtilen, leisen reize der blätter in der großen menge der abbildungen ihre stille kraft entfalten können, ist die abfolge choreografiert: in einem raster werden alle bilder verkleinert gezeigt. an der stelle jedoch, wo eine zeichnung in originalgröße abgebildet wird, hört die bildfolge auf und wird erst auf der übernächsten seite fortgesetzt – auf der nächsten ist zunächst die abbildung schön groß zu sehen. die gegenstände wurden so fotografiert, dass ein streiflicht die flächen der a4-großen seiten plastisch erscheinen lässt. haftetiketten, klebestreifen oder falten sind dadurch wie landschaften zu lesen.

karin sander: office works
konzeption, gestaltung
und satz
berlin, 2018

mehr

auftraggeber:
karin sander

kommunikationsdesign:
büro uebele
visuelle kommunikation
in zusammenarbeit
mit karin sander
mitarbeiter:
carolin himmel
christian lindermann (projektleitung)
justyna sikora
andreas uebele

text:
essay von john waters

fotos:
tobias hönow (1-10)
ludger paffrath (11-14)

schrift:
ocr-b

weniger